Plenarvortrag
Treten größere Knochendefekte aufgrund von Krankheiten wie Tumore oder schweren Knochenbrüchen auf, müssen diese operativ behandelt werden. Resorbierbare Implantate aus Magnesiumlegierungen weißen dabei ein großes Potential auf und sparen die Entnahmeoperation, was das Risiko des Eingriffs minimiert. Magnesiumlegierungen haben dabei die nötige Festigkeit, sind biokompatibel und darüber hinaus resorbierbar. Die Defekte können hinsichtlich ihrer Geometrie stark variieren und zudem sind die Anforderungen an die mechanischen Eigenschaften und das Korrosionsverhalten stark von der Lokalisation im Körper abhängig. Die mechanischen Eigenschaften und die Degradation können über Legierungselemente und Beschichtungen eingestellt werden. Die geometrische Vielfalt zur Herstellung von patientenindividuellen Implantaten kann mittels Feingussverfahren erreicht werden, wenn die Form additiv im Fused Deposition Modeling (FDM)-Verfahren generiert wird. In dieser Arbeit wurden Implantate aus der Gusslegierung LAE442 hergestellt und auf ihre mechanischen Eigenschaften und das Korrosionsverhalten hin untersucht. Um die Korrosionsrate an die Anforderungen anzupassen, wurden die Implantate zusätzlich mit Magnesiumfluorid, Polymilchsäure (PLA) und Calciumphosphat beschichtet. Für offenporige Strukturen sind Beschichtungen aus der flüssigen Phase optimal. Dabei wurden die conversion coating (Magnesiumfluorid) und deposition coating (PLA und Calciumphosphat) Methoden angewendet.